Das Stadtplanungsamt legt erste Pläne zur Neugestaltung der Fußgängerzone in Dudweiler vor. Sieben Schautafeln informieren über das Projekt.
Bei der zweiten öffentlichen Bürgerbeteiligung zur Neugestaltung und Aufwertung der Dudweiler Fußgängerzone war es Moderator Roman Glauben, der früh die vielleicht entscheidende Frage des Abends stellte. Der langjährige Dozent an der Fachhochschule für Verwaltung des Saarlandes und ausgebildete Coach stellte sie direkt im Anschluss an den ersten Teil der Veranstaltung, in dem der Leiter des Saarbrücker Stadtplanungsamtes, Christof Kreis, in einem knapp halbstündigen Vortrag die ersten grundlegenden Pläne zur Verwirklichung des Großprojektes vorgestellt hatte. Die Frage lautete: „Wie viel von dem, was die Bürgerinnen und Bürger, die Gewerbetreibenden und Dienstleistenden im November 2024 bei der ersten Auflage der öffentlichen Bürgerbeteiligung an Ideen und Vorschlägen eingebracht haben, wurden jetzt konkret in diese Pläne aufgenommen?“
Nach kurzer Rücksprache zwischen den vor Ort versammelten Projektverantwortlichen aus Stadtplanungsamt und der WSV Beratende Ingenieure GmbH blieb es Isabelle Paulus vorbehalten, diese Frage zu beantworten. Ihre Antwort überraschte die Zuhörer im Saal nicht nur, sie war auch mitverantwortlich dafür, dass im weiteren Verlauf der Veranstaltung eine insgesamt optimistische Grundstimmung herrschte. „Wir können sagen, dass wohl 85 bis 90 Prozent der Wünsche und Vorstellungen der Bürgerinnen und Bürger in die Pläne eingeflossen sind“, sagte Paulus, die zuständige Objektleiterin der WSV GmbH.
Eine wichtige Aussage für die Dudweiler, die sich in der Vergangenheit nur allzu oft von Vertretern der Landeshauptstadt vernachlässigt fühlten. Neben Paulus waren ihr Kollege Bernd Wagner, zuständig für die Projektplanung, und etliche Vertreter der Stadt Saarbrücken bei der Veranstaltung zugegen. Darunter Baudezernent Patrick Berberich, Nadja Herz vom Stadtplanungsamt (Verkehr und Straßenplanung), dessen Leiter Christof Kreis und Wirtschaftsdezernent Tobias Raab. Sie alle standen im zweiten Teil der Veranstaltung den Fragen der Zuhörer Rede und Antwort. Dabei machten etliche Anwohner, Bürger, Gewerbetreibende und Dienstleistende deutlich, was ihnen bei der Umsetzung der Neugestaltung der Fußgängerzone wichtig ist und wo schon seit vielen Jahren der Schuh drückt. Neben Detailfragen zu den jetzt vorgelegten Plänen kamen solche, die sich um die Themen Sicherheit, Sauberkeit, Verkehrs- und Parksituation und der Möglichkeit zur Belebung des Areals durch Ansiedlungen von Cafés oder Gaststätten rankten.
Hier konnten die Vertreter des Stadtplanungsamtes teilweise auf Lösungsansätze in den Plänen verweisen, gaben aber zu bedenken, dass nach der Ertüchtigung der Fußgängerzone die Zukunft des Areals auch in den Händen der Bürger selbst liege. „Wir können lediglich dafür sorgen, die Fußgängerzone so attraktiv wie möglich zu gestalten und damit potenzielle gewerbliche Neuansiedlungen anzulocken“, wie es Baudezernent Berberich auf den Punkt brachte.
An sieben Schautafeln hatten die Besucher im dritten Teil des Abends die Möglichkeit, sich mit den Projektleitern über Teilbereiche der Pläne auszutauschen und erneut Verbesserungsvorschläge und Anregungen einzubringen. Dabei zeigten sich viele Besucher davon beeindruckt, wie viele der von ihnen eingebrachten Anregungen aus dem ersten Treffen im November des letzten Jahres tatsächlich den Weg in die ersten Planskizzen gefunden hatten. Im Mittelpunkt der Pläne stehen dabei die Begrünung des Areals mit größeren Baum- und Pflanzquartieren inklusive ausreichender Sitzgelegenheiten sowie Spielzonen für Kinder und Jugendliche. Der gesamte Bereich soll außerdem sowohl sicherheitstechnisch als auch räumlich für kleinere und größere Festveranstaltungen tauglich gemacht werden. Im Gespräch mit der SZ äußerten sich viele Teilnehmer sehr positiv zu den vorgelegten Plänen und zur guten Zusammenarbeit des Bezirks Dudweiler mit der Stadt Saarbrücken. „Ich glaube dass es Hand in Hand gut werden wird, denn es herrscht ein gegenseitiges Vertrauen zwischen der Bürgerschaft und der Stadt“, sagte Ginetta Jeyard, die sich als Organisatorin des „Runden Tisch“ für die Quartiersentwicklung in Dudweiler einsetzt.
Quelle: Saarbrücker Zeitung vom 15.05.2025; Foto: LHS
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