Der Entsorgungsverband Saar (EVS) hat am Rande des Völklinger Stadtparks parallel zur Stadionstraße ein Regenüberlaufbecken errichtet. Bauzeit war von Oktober 2016 bis November 2018. Danach wurde noch das Umfeld begrünt. „Diese Maßnahme kostet drei Millionen Euro“, sagte EVS-Geschäftführer Georg Jungmann am Mittwochnachmittag während der symbolischen Inbetriebnahme der Anlage. Nur die oberirdischen Be- und Entlüftungsrohre lassen erahnen, dass hier viel Geld verbaut wurde. Das Betonbecken liegt unter der Erde und hat ein Stauvolumen von 2000 Kubikmeter. Bei Starkregen, erläuterte EVS-Bereichsleiter Bertram Leblang, sei es in einer Viertelstunde gefüllt.
Der Diplom-Ingenieur erläuterte die Funktionsweise der Anlage. Das Regenüberlaufbecken sorgt dafür, dass der Hauptsammler im Köllerbachtal plötzlichen Starkregen besser verkraftet. Neben dem häuslichen Abwasser fließt auch das Niederschlagswasser in den Kanal. Kommt dort mehr Mischwasser an, als aufgenommen werden kann, wird dieses zunächst im Regenüberlaufbecken gespeichert. Dadurch wird vermieden, dass der erste konzentrierte Schmutzstoß – bei starkem Regen werden auch im Kanal befindliche Ablagerungen mitgeschwemmt – in den Köllerbach gelangt.
Erst wenn das Becken gefüllt ist, leitet man das nachfolgende Mischwasser in den Bach. Es ist durch den Regen stark verdünnt. Die geringe Schmutzstoffmenge, die es enthält, wird durch die Selbstreinigungsfähigkeit des Köllerbachs problemlos abgebaut.
Laut EVS kommt es zu keinerlei Schädigung des Gewässers. Im Gegenteil: Durch die Schaffung des Speichervolumens wird der Bach stark entlastet. Das im Regenüberlaufbecken gespeicherte stärker verschmutze Abwasser wird nach dem Regen dosiert zur Kläranlage Völklingen abgegeben.
Die neue Anlage dient also dem Umweltschutz. Bisher gab es im Bereich der Stadionstraße nur einen Regenüberlauf. Bei starkem Niederschlag floss das Wasser, das der Kanal nicht mehr fassen konnte, komplett in den Köllerbach.
Quelle: Saarbrücker Zeitung / Foto: Stadt Völklingen
WSV Beratende Ingenieure GmbH war mit der Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung beauftragt.