Seit 15. Oktober gibt es in Wadern am Hochwald-Gymnasium (HWG) einen neu gestalteten Busbahnhof. Offiziell eingeweiht wurde er am Donnerstag, 13. Dezember.
Der Bevölkerung und den Mitarbeitern der Firmen im anliegenden Industriegebiet steht nun eine barrierefreie, komplett neu gestaltete Bushaltestelleneinrichtung zur Verfügung. Der Busbahnhof wird täglich von circa 63 Bussen zur An- und Abfahrt für die rund 700 Schülerinnen und Schüler, die den ÖPNV am Hochwald- Gymnasium nutzen, angefahren.
Der über 40 Jahre alte Busbahnhof war insgesamt in einem schlechten Zustand; die Oberdecke war schadhaft, der Asphalt rissig und die Einfassungen der Bussteige beschädigt und instabil. Der Unterbau wies ebenfalls Mängel auf. Dazu war der Busbahnhof nicht barrierefrei. Die Verkehrsinfrastruktur war in einem technisch schlechten Zustand, was sich besonders im Winter negativ auf die Verkehrssicherheit der Fußgänger auswirkte.
Dem Landkreis Merzig-Wadern als Investor und Bauherr war es sehr wichtig, im Rahmen der Sanierung auch die Barrierefreiheit am Busbahnhof herzustellen und zukünftig zu gewährleisten.
So kann nun an den neuen Bussteigen die Neigetechnik der Busse voll zum Tragen kommen. Busse mit Neigetechnik und die speziell erhöhten Bordsteinkanten der acht Bussteige ermöglichen heute vielen Menschen mit Handicap, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Weiter wurden taktile Platten für Sehbehinderte eingesetzt, um als Leitsystem die Orientierung zu erleichtern.
Die Betonplatten mit Leitlinien und Aufmerksamkeitsfeldern bieten bei diesen Behinderungen die notwendigen Hilfen zum Auffinden der Buseinstiege und der Straßenübergänge an. Bei den Straßenüberquerungen (Zebrastreifen) sind die Bordsteine auf das notwendige Maß abgesenkt, um Rollstuhlfahrern oder Rollator-Nutzern einen barrierefreien Straßenwechsel zu ermöglichen.Als Zugang zum Nebengebäude des Gymnasiums wurde eine barrierefreie Rampe sowie in der geneigten Fläche zum Eingang eine achtstufige Außentreppe mit beidseitigem Handlauf in einer Breite von 2,40 Metern errichtet. An jeder der sieben Haltebuchten ist ein überdachter Unterstand installiert. Die Glaswände sind mit kontrastieren Sicherheitsmarkierungen versehen. Zusätzlich befinden sich an den Glaswänden die Kennzeichnung der Bussteige in kontrastierenden Großbuchstaben. In jedem Unterstand ist eine Ruhebank mit Rücken- und Armlehnen montiert.
Daniela Schlegel-Friedrich, Landrätin des Landkreises Merzig-Wadern, freut sich, das dieses Projekt im Planungszeitraum erfolgreich umgesetzt werden konnte.
„Es sind vor allem die Schülerinnen und Schüler des Hochwald-Gymnasiums, denen die Vorteile des neuen Busbahnhofs zu Gute kommen. Dass der Landkreis Merzig-Wadern als Schulträger nun die Mobilität verbessern konnte und diese für Menschen mit Handicap ab jetzt besonders gewährleisten kann, freut mich sehr. Mit der Unterstützung des Wirtschaftsministeriums wurde durch den Ausbau der barrierefreien Bushaltestelle hier am Hochwald-Gymnasium ein wichtiger Schritt in Richtung Sicherheit und Inklusion gemacht. Für das Hochwald-Gymnasium hat der Busbahnhof eine große Bedeutung, da er die Qualität dieses Schulstandortes fördert. Wir freuen uns, dass das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr unser Projekt mit einem Zuschuss fördert.“
Auch Anke Rehlinger, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, freut sich, dass mit dem neuen Busbahnhof ein großer Schritt getan wurde, die Barrierefreiheit im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) umzusetzen.
„In den letzten Jahren konnten wir gemeinsam mit vielen Partnern aus Kommunen, aber auch mit öffentlichen wie privaten Verkehrsunternehmen zahlreiche Projekte zur Verbesserung der Barrierefreiheit umsetzen. Das Ziel aller gemeinsamen Anstrengungen war und ist es, die Infrastruktur im ÖPNV so auszubauen, dass es allen Menschen möglich ist, ohne Probleme öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Eines dieser Projekte ist der barrierefreie Ausbau des über 40 Jahre alten Busbahnhofs am Hochwald Gymnasium. Für Schülerinnen und Schüler und auch Beschäftigte des nahegelegenen Gewerbegebietes wurden hier deutliche Verbesserung geschaffen. Ich freue mich, dass wir den neuen Busbahnhof heute gemeinsam feierlich einweihen können.“
Zum Pressegespräch im Schulgebäude mit anschließender Besichtigung des neuen Busbahnhofs am Donnerstag, 13. Dezember, hatten der Landkreis Merzig- Wadern als Bauherr und das Hochwald-Gymnasium Wadern eingeladen.
Informationen zum Busbahnhof
- Vorplanung: Oktober 2017.
- Baubeginn: Beginn der Sommerferien 2018
- Bauende: Ende der Herbstferien 2018
- Baukosten:
- Bei der Vorplanung im Oktober 2017 lag der geschätzte Kostenrahmen in Höhe von 944.895,22 Euro. Ein Förderantrag an das Ministerium wurde über diese Summe eingereicht.
- Mitte Dezember sind noch nicht alle Rechnungen eingegangen; die bisherige Abrechnungssumme liegt bei circa 802.000 Euro. Dies ist eine Einsparung von ca. 15 Prozent gegenüber der Kostenschätzung.
- Der Zuschussbescheid des Ministeriums beläuft sich auf 689.188,82 Euro. Durch eine zu erwartende Kostenersparnis von 15 Prozent wird entsprechend der Zuschuss geringer ausfallen.
- Projektsteuerung inklusive Bodengutachten, Antragstellung Zuschuss, Koordinierung mit Lutz Quack, Behindertenbeauftragter für den Landkreis Merzig-Wadern: Amt für Bauverwaltung des Landkreises Merzig-Wadern, Leiter Michael Klauck, stellv. Leiter Thomas Zehren und Mitarbeiter Peter Schuh.
- Planung der Bushaltestelleneinrichtung: Ingenieurbüro „WSV Beratende Ingenieure GmbH“ mit Standort in Mettlach
- Ausführung: Firma „Groß-Bau Tief- und Straßenbau GmbH“, Weiskirchen-Konfeld
Quelle: Pressemitteilung Landkreis Merzig-Wadern vom 13.12.2018
WSV Beratende Ingenieure GmbH war mit Vermessung, Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung der Maßnahme beauftragt.