Im November 2017 soll das Pflaster auf dem St. Johanner Markt wieder so aussehen, wie in den 80er Jahren. Fachleute verlegen es derzeit neu – nach dem alten Entwurf von Paul Schneider. Außerdem soll der Platz barrierefrei werden.
Am St. Johanner Markt an der Ecke zur Bahnhofstraße ist seit dem Wochenende ein kleines Pflasterstein-Mosaik zu bewundern und mancher Passant fragt sich, was das soll.
Denn erst ein kleiner Teil ist neu gemacht und sieht im Pflasterstein-Teerdecken-Umfeld sehr improvisiert aus. So, als wenn man sich ein Eckchen rausgesucht hätte, um es schön zu machen und den Rest vergessen hätte. Doch das sei Absicht und der Rest werde auch noch schön, versichert die Stadt. Aber man gehe eben Stücken für Stückchen vor, um den Betrieb in der Fußgängerzone nicht zu sehr zu behindern, sagte Nadja Herz vom Stadtplanungsamt gestern bei einem Ortstermin. Elf Baufelder werde es insgesamt geben. Die Pflastersteine wirken momentan noch sehr fremd in der Umgebung, ein klares Muster ist noch nicht zu erkennen – das ist aber auch kein Wunder. „Wir haben Entwässerungsringe angelegt, Rollstuhlwege angepasst, das Ganze ist barrierefrei“, sagt Herz. Für Blinde gebe es eine Führungslinie, die Bäume bleiben erhalten, oder es werden neue Bäume gleicher Art an gleicher Stelle gepflanzt. Zu den Arbeitern gehört Günter Klose, der mit kunstfertigen Pflasterern aus Portugal zusammenarbeitet. Seine Kollegen sprechen wenig bis kein Deutsch, aber sie bringen Erfahrung mit. „Jeder einzelne Stein wird angefasst, kontrolliert und passend eingesetzt.
Dabei sind Farben und Muster eine Herausforderung“, sagt Klose, der mit seinen Kollegen ein Vorzeigeprojekt auch für andere Städte erschaffen will. Bis zu 40 Schnur-Eisen habe man stecken müssen, um die Linien mit Seilen zu spannen, aus denen sich das spätere Muster ergibt. Viele Passanten würden stehenbleiben und die Arbeit bewundern. Die beiden gelernten Natursteinpflasterer aus Portugal seien Meister ihres Fachs und Brüder. Adao und Alberto Pinheiro hätten das Handwerk in ihrer Heimat gelernt und würden jedes neue Pflaster als handwerkliche Herausforderung begreifen. Zum Christkindelsmarkt macht die Baustelle eine Pause, dann geht es weiter. Übrigens richtet sich die Gestaltung nach Entwürfen des Künstlers Paul Schneider. Dessen Bodenpflaster aus den 70ern wird wiederhergestellt.
Quelle: Saarbrücker Zeitung vom 03.11.2016
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